50 Jahre Berufsverbote – Diskussion mit Betroffenen
50 Jahre Berufsverbote – 50 Jahre Unrecht.
Gespräch mit Betroffenen.
Donnerstag, 17.03
19 Uhr im „Dialog der Kulturen“
Fürther Straße 40a
U-Bahn Station Gostenhof
Anlässlich von 50 Jahren „Radikalenerlass“ machen wir eine Veranstaltung mit regionalem Bezug zur Geschichte, Ausführung und Umsetzung der Berufsverbotspraxis in Nürnberg anhand eines konkret Betroffenen.
Unser Referent Alois war als Bahn-Beamter vom Berufsverbot betroffen und hat sich bereit erklärt, uns einen persönlichen Einblick in den Ablauf eines Berufsverbotsverfahrens und die konkreten Auswirkungen auf sein Leben und seine politische Praxis zu gewähren.
Es ist uns im Rahmen der Veranstaltung gleichermaßen wichtig, die historische Rolle und Dimension des sog.“ Radikalenerlasses“, die folgenden Berufsverbote und ihre Wirkung als Teil der bundesdeutschen Klassenjustiz herauszustellen und einzuordnen wie auch herauszuarbeiten, dass Repression und Angriffe auf politisch unliebsame Aktive historisch nicht abgeschlossen sind und bis in die heutige Zeit andauern.
Am 28.01.1972 beschloss die sozial-liberale Koalition Willy Brandts den sogenannten „Radikalenerlass“, um den öffentlichen Dienst von „Extremisten“ zu säubern. 3,5 Millionen Gesinnungsprüfungen durch den Inlandsgeheimdienst und über 11.000 Ermittlungsverfahren gegen Staatsangestellte waren die Folge.
Bis heute muss jeder öffentlich Beschäftigte eine Erklärung unterschreiben, „keiner Extremistischen Organisation anzugehören“.
Wer sich weigert, wird nicht eingestellt oder entlassen. Die Folgen für Demokratie und Zivilgesellschaft waren enorm.
Auf einmal konnte jeder Staatsangestellte entlassen werden, wenn er oder sie die falsche politische Meinung vertrat.
Doch jenseits der damit einhergehenden Einschüchterung der gesamten Zivilgesellschaft wollen wir der Frage nach gehen, wie haben sich die Berufsverbote privat ausgewirkt? Wie sind die Betroffenen damit umgegangen? Wie konnte Widerstand organisiert werden?
Zusammen mit zwei von Berufsverboten betroffenen wollen wir diese Fragen beantworten.
Eine gemeinsame Veranstaltung von Roter Hilfe (OG Nürnberg), Freidenkern (DFV), VVN_BDA (Nürnberg), Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ), und DKP (Kreis Mittelfranken)
50 Jahre Berufsverbote – Diskussion mit Betroffenen
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