Tagung zu 60. Jahren KPD-Verbot
Sonntag, den 18. September 2016
Nürnberg, Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6
Hier zum herunterladen der: Text der Einladung im PDF-Format
Die Veranstalter
Marx-Engels-Stiftung
Die „Erforschung des wissenschaftlichen Werks von Marx und Engels und seiner geschichtlichen Wirksamkeit“ ist das Ziel, das sich die Marx- Engels-Stiftung gesetzt hat. Sie verfolgt dieses Ziel seit ihrer Gründung in den 1970er Jahren mit Konferenzen, mit Eigenpublikationen und Veröffentlichungen in marxistischen Fachzeitschriften, mit Forschungsvorhaben
www.marx-engels-stiftung.de
DKP-Nürnberg
Die DKP setzt sich für die Überwindung des Kapitalismus und den Aufbau des Sozialismus ein. Wir lassen uns von den Lehren und der Theorie von Marx, Engels und Lenin leiten. Diese bilden die wissenschaftliche Grundlage unserer Politik und Anleitung zum Handeln. Darauf bauend führt die DKP ihre Kämpfe. Ob gegen die Aufrüstung der Bundeswehr, oder gegen die Erhöhungen der VAG-Tarife, stehen wir zusammen mit der Arbeiterklasse für unsere gemeinsamen Interessen ein.
www.dkp-nuernberg.de
Inhalt der Tagung
Am 17. August 1956 wurde die KPD verboten. Warum? Und vor allem warum zu genau diesem Zeitpunkt? Was waren die Konsequenzen für die politische Arbeit und die Betroffenen?
Besonders die zwischen 1950 und 1968 durchgeführten fast 200.000 Ermittlungsverfahren und die ca. 10.000 durchgeführten Prozesse, die mit Haft, Arbeitsplatzverlust, Entzug des Wahlrechts und anderen Diskriminierungen endeten, verfehlten nicht ihre abschreckende Wirkung.
Diese Kontinuität zeigt sich unter anderem auch in der bis heute praktizierten Repression durch Androhung von Berufsverboten, die ebenfalls Thema sein wird. Zu all diesen Fragen stehen neben Experten der Thematik auch Zeitzeugen Rede und Antwort.
Veranstaltet in Kooperation zwischen:
Die Referenten
Peter Dürrbeck
Mitglied der KPD, später DKP, und Chefredakteur der Parteizeitung UZ in den 80er Jahren, war selbst vom Verbot betroffen und wurde inhaftiert. Er mit hat anderen die Initiative zur Rehabilitierung der Opfer des Kalten Krieges (IROKK) gegründet und kämpft bis heute für Wiedergutmachung.
Gisela Stroheker
Als KPD-Mitglied in Mannheim, doppelt vom Verbot betroffen, da gleichzeitig Ehefrau des, auf Grund des FDJ-Verbots von 1951, zwei Jahre lang steckbrieflich gesuchten und 1956 inhaftierten FDJ-Sekretärs Ulrich Stroheker
Prof. Dr. Ekkehard Lieberam
Prof. Dr. Ekkehard Lieberam ist Jurist und Politikwissenschaftler aus Leipzig, mit einem Forschungsschwerpunkt zur Kommunistenverfolgung in Deutschland.
Eva Petermann
Nach Ausbildungsverbot in Baden-Württemberg u.a. wegen ihrer DKP-Mitgliedschaft wurde die Lehrerin nach dem Referendariat in Hessen wiederum mit Berufsverbot bedroht. Zehn Jahre dauerte der letztlich erfolgreiche Kampf dagegen.
Programm und Zeitplan
10:30 Uhr Begrüßung
10:45 Uhr Das KPD-Verbot aus politischer Sicht
Mit Peter Dürbeck
Das KPD-Verbot war vor allem eine politische Entscheidung, die nicht ohne den politischen Kontext verstanden werden kann. Die Kampagne gegen die Militarisierung spielte dabei eine große Rolle, genauso wie die Außenpolitik der USA und die Ausrichtung der Bundesrepublik.
Anschließend Pause um 12:00 Uhr
12:15 Uhr Das KPD-Verbot aus persönlicher Perspektive
Mit Gisela Stroheker und Peter Dürbeck
Das KPD-Verbot war politisch nicht überraschend, aber in seiner Konsequenz für hunderttausende Genossen und Genossinnen verheerend. Der Verlust der Partei folgte häufig der der Freiheit oder gar des Arbeitsplatzes.
Anschließend gemeinsames Mittagessen um 13:30 Uhr
14:45 Uhr Das KPD-Verbot und die drei Wellen der Kommunistenverfolgung
Mit Prof. Dr. Ekkehard Lieberam
Das KPD-Verbot ist bis heute auch juristisch hochumstritten, insbesondere wegen der politischen Einflussnahme der Adenauerregierung. Die Beweisführung und Begründung zum Teil skurril. Auch heute noch hat dieses Urteil aber Konsequenzen für die Repression und deren Begründung.
Anschließend Pause um 16:00 Uhr
16:15 Uhr Die Praxis der Berufsverbote und der Widerstand dagegen bis heute.
mit Eva Petermann
Die Repression gegen den politischen Gegner hat nach dem Verbot der KPD mit den Berufsverboten einen neuen Höhepunkt erreicht. Eva Petermann war davon nicht nur betroffen, sondern hat sich juristisch und politisch erfolgreich dagegen zur Wehr gesetzt.
17:45 Uhr Resümee und Verabschiedung