Guatemala – das Land in Zentralamerika hat eine bewegte Geschichte. 30 Jahre sog. Bürgerkrieg, Guerillakampf und Massenmord an der indigenen Bevölkerung mündeten in den 90ziger Jahren in einen Friedensprozess, der jedoch an den realen Machtverhältnissen nichts grundlegend geändert hat. Einer zutiefst korrupten herrschenden Elite stehen nachwievor Millionen Menschen in Armut gegenüber. Ab 2015 gab es Massenproteste, deren kurzzeitige Erfolge mit verstärkter Repression der Opposition, gerade auch im Vorfeld der aktuellen Wahlen, beantwortet wurde. Aller Verfolgung und Behinderung zum Trotz erzielten moderat linke Kräfte in der ersten Runde der laufenden Präsidentschaftswahlen dennoch einen Erfolg. Die Situation in Guatemala bleibt vor der zweiten Wahlrunde im August so spannend wie angespannt. Vor diesem Hintergrund wollen wir uns mit der historischen und aktuellen Situation in Guatemala näher beschäftigen.