Röthenbach: Unser Genosse Erich Schreier für 70 Jahre Mitgliedschaft in der Gewerkschaft geehrt!
Auf der Maikundgebung in Röthenbach (a.d. Pegnitz) wurde heuer der Genosse Erich Schreier
=> Hier der Link zum Bericht aus der Pegnitzzeitung
Aber Erich Schreier ist nicht nur 70 Jahre Gewerkschaftsmitglied, sondern auch Kommunist! In Röthenbach selber wissen wohl alle, wer der Genosse Erich Schreier ist! Für die Leser außerhalb vom Kreis „Nürnberger Land“ aber, und vor allem für die jüngeren, die den Genossen Erich nicht so gut kennen, hier ein paar Zeilen von ihm selbst:
Erich Schreier schrieb 2008 für die Broschüre der VVN/BdA in NRW „Die verdrängte Schuld der Republik, Das Schicksal politischer Gefangener in der Bundesrepublik“ auf S. 12 eine kurze Darstellung seiner Verfolgung als Kommunist durch den Staat:
„Das erste Mal kam ich drei Monate ins Gefängnis, weil ich eine Erklärung der KPD-Bundestagsfraktion verteilte.
1950 wurde ich zu zehn Tagen, Gefängnis wegen ruhestörenden Lärms verurteilt, weil ich mit einer Gruppe FDJ-ler auf der Straße ein Lied gesungen hatte.
Wieder musste ich sechs Tage in den Knast, weil ich am 1. Mai 1951 ein Transparent mit einer antimilitaristischen Aufschrift trug.
1955 gab es wegen Betätigung für die verbotene FDJ gleich zehn Monate Gefängnis.
Am 1. März 1962 erhielt ich 19 Monate Gefängnis, weil ich angeblich gegen das Verbot der KPD “verstoßen” habe. Gleichzeitig entzog man mir den Führerschein, man gab mir keinen Reisepass. Mir wurde die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Ämter sowie, das Wahl- und Stimmrecht und der Wählbarkeit für drei Jahre aberkannt. Ich lernte dabei die Gefängnisse Hamburg, Wolfenbüttel, Gifhorn, Braunschweig, Hannover, Hamm, Gütersloh, Bochum, Kleve, Dortmund und Werl kennen“
Aber 65 Jahre Verfolgung, Knast und Repression haben nichts daran ändern können: Erich Schreier ist bis heute Kommunist geblieben, und er schrieb bereits 1998 in einem Gastbeitrag im „Vogtlandboten“ Nr. 12:
„Wir wissen als Kommunisten, dass die Lehren von Marx, Engels und auch Lenin noch Gültigkeit haben, denn die Herrschenden und ihr System können kein Problem unserer Zeit wirklich lösen.
Dazu ist eine neue Gesellschaftsordnung erforderlich – eine Gesellschaftsordnung, für die die KPD seit ihrer Gründung eingetreten ist und die auch – trotz aller Niederlagen – eine Perspektive hat.“
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Genosse Erich Schreier für 70 Jahre Mitgliedschaft in der Gewerkschaft geehrt!